Bohrverfahren

Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zu den Bohrverfahren Pipe Express und Pipe-Direct, die eine halboffene bzw. geschlossene Verlegung der Leitungsrohre ermöglichen.

Seite 1: Pipe Express

  • Pipe Express ist ein maschinelles Verfahren zur Durchführung einer oberflächennahen Verlegung von Pipelines in halboffener Bauweise. Dabei kommt das Verfahren mit bis zu weniger als ein Fünftel der Trassenbreite einer herkömmlichen „offenen“ Verlegung aus.

Seite 2: Direct-Pipe

  • Microtunneling ist ein spezielles Verfahren für den grabenlosen Rohrvortrieb, mithilfe dessen wir unsere Gasleitung in Teilbereichen unterirdisch und ferngesteuert verlegen.

Seite 3: Kampfmitteluntersuchung bei grabenlosen Verlegungen

  • Im Vorfeld der Arbeiten zur Errichtung der Gasleitung werden auf der kompletten Strecke Kampfmitteluntersuchungen in Bereichen von ausgewiesenen Kampfmittelverdachtsflächen durchgeführt.

Pipe Express verlegt Rohre schneller und umweltschonender als herkömmliche Verfahren

Im Bereich des Dünnwaldes bis zum Einbindepunkt der Leitung an der Station Paffrath wird das sogenannte Verfahren „Pipe Express“ auf mehreren Abschnitten angewendet. Pipe Express ist ein maschinelles Verfahren zur Durchführung einer oberflächennahen Verlegung von Pipelines in halboffener Bauweise. Die Technologie eignet sich für Pipelines mit Durchmessern von 900 bis 1.500 Millimetern und Strecken von bis zu 2.000 Metern. Bei diesem Verfahren bohrt sich eine spezielle Tunnelbohrmaschine durch den Boden und fördert ihn direkt an die Erdoberfläche. Gleichzeitig wird der Rohrstrang, welcher zuvor komplett verschweißt und geprüft worden ist, in das horizontal erzeugte Bohrloch gepresst. Zum besonderen Schutz der in halboffener Bauweise verlegten Rohre sind diese zusätzlich noch mit GFK umhüllt. Mit diesem Verfahren können abhängig von den Bodenbedingungen bis zu 1.000 Meter Pipeline pro Tag sicher im Untergrund verlegt werden. Dabei kommt das Verfahren mit bis zu weniger als ein Fünftel der Trassenbreite einer herkömmlichen „offenen“ Verlegung aus. Da sich bei dieser Bauweise Erdaushubarbeiten auf ein Minimum reduzieren lassen und Grundwasserabsenkungen entlang der Trasse nicht erforderlich sind, greift dieses Verfahren in nur sehr geringem Maße in die Umwelt ein.

Die gesamte Anlage besteht aus drei Teilen: einem Operatorfahrzeug (1), von dem aus die Anlage überwacht und gesteuert wird; einer Abbaueinheit (2), die den Boden löst und direkt zutage fördert und dem „Pipe Thruster“ (4), der für den nötigen Vorschub sorgt und die Pipeline (3) simultan in das horizontal erzeugte Bohrloch schiebt.

Das System Pipe Express auf einen Blick: Das Operatorfahrzeug (1) steuert und überwacht die Anlage. Die Abbaueinheit (2) löst den Boden und fördert ihn direkt zutage. Der Pipe Thruster (4) schiebt die Pipeline (3) gleichzeitig in das Bohrloch. 
Quelle: Herrenknecht AG

Zur Abbaueinheit gehören ein Schneidrad, eine Fräseinheit samt Förderschnecke und ein Steuergelenk. Die Fräseinheit fräst einen schmalen Graben entlang der Trasse und transportiert das abgebaute Material in einem Zug direkt an die Geländeoberfläche. Der abgebaute Boden wird am oberen Ende der Fräseinheit auf ein schwenkbares Förderband und von diesem wieder in den Graben oder daneben abgeworfen.

Durch die zügige Pipelineverlegung in einem Arbeitsschritt und die Einsparung von konventionellen Baumaschinen verkürzen wir die Bauzeit auf ein Minimum und reduzieren in Folge die Abgas- und Lärmemissionen deutlich.