Im Rahmen der Bauarbeiten für die NETG Leitung Voigtslach-Paffrath werden sogenannte Kampfmittelsondierungen durchgeführt. Hierbei wird der Trassenverlauf vor Baubeginn auf mögliche Kampfmittel im Untergrund untersucht. Diese Sondierungen sind im Planfeststellungsbeschluss vorgegeben.
Die Arbeitsteilung zwischen der hierfür zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf und den Bauherren ist so geregelt, dass die Bauherren die Sondierungen vorbereiten. An der NETG Leitung Voigtslach-Paffrath werden deshalb vorbereitende Bohrungen nach den Vorgaben der Bezirksregierung vorgenommen. Dies geschieht durch ein Unternehmen, das von der Bezirksregierung präqualifiziert ist. So ist sichergestellt, dass die Bohrungen für die anschließenden Vertikalsondierungen korrekt ausgeführt werden.
Im Anschluss schickt die Bezirksregierung ihren Rahmenvertragspartner, der die eigentlichen Sondierungen ausführt. Werden Anomalien im Rahmen der Sondierungen festgestellt, so erfolgt die Kampfmittelräumung selbst durch den Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf.
Vorgehen auf frei zugänglichen Flächen
Die frei zugänglichen Flächen werden mit speziellen Sonden befahren oder begangen. Die dabei erfassten Daten werden durch die Bezirksregierung ausgewertet. Anschließend untersucht ein darauf spezialisiertes Unternehmen die so identifizierten Verdachtsflächen.
Auf den frei zugänglichen Flächen erfolgt die Kampfmitteluntersuchung entweder mittels Handsondiergeräten oder mittels einer Messwertaufnahme. Bei der Handsondage steckt ein Mitarbeiter der Kampfmittelräumfirma den zu untersuchenden Bereich (ca.0,5m) ab und ein zweiter Mitarbeiter läuft die Fläche mit der Handsonde ab. Anschließend werden die nächsten 0,5m abgesteckt und untersucht. Bei einem Ausschlag der Handsonde wird direkt der Boden in dem Bereich geöffnet und genauer untersucht. Bei der Messwertaufnahme fährt entweder ein Traktor mit einem Sondenwagen als Anhänger (8 Sonden) oder ein Mitarbeiter mit einem Handsondenwagen (6 Sonden) die zu untersuchende Fläche ab. Hierbei werden die Daten von den Sonden aufgezeichnet und mit den GPS-Daten verknüpft. Die aufgezeichneten Daten werden von der Bezirksregierung ausgewertet und es wird festgelegt, an welchen Stellen konkrete Verdachtspunkte bestehen. Diese Verdachtspunkte werden dann durch die von der Bezirksregierung beauftragten Kampfmittelräumfirma geöffnet und untersucht.
Vorgehen für Spundgruben
Für die Errichtung von Sonderbauwerken entlang der Trasse – etwa die Unterquerung von Autobahnen und Bahnstrecken – werden Spundgruben von mehreren Metern Tiefe angelegt. Hier ist eine andere Art der Kampfmittelsondierung erforderlich.
Dort, wo Spundgruben angelegt werden müssen, werden im Bereich der einzubringenden Spunddielen in bestimmten Abständen Vertikalbohrungen bis auf Tiefe der Spunddielen gesetzt. Diese werden anschließend von einer von der Bezirksregierung beauftragten Kampfmittelräumfirma mit einer Sonde, die in die Vertikallöcher reingehalten wird, untersucht.
Nach einem ähnlichen Prinzip werden die Unterpressungen von Straßen, Autobahnen, Bahnstrecken etc. auf Kampfmittel untersucht. Hier wird eine oder ggfs. mehrere Horizontalbohrungen im Bereich der späteren Bohrachse gesetzt. Diese werden anschließend, wie bei den Vertikalbohrlöchern, mit einer Sonde durch eine Kampfmittelräumfirma untersucht.